K13online-Interview mit der Buchautorin Alexandra Gassl: Die weit überwiegende Mehrheit der Pädophilenszene strebt nach Anerkennung & Akzeptanz ihrer sexuellen Orientierung/Neigung/Identität

[ Autor von diesem Artikel: Dieter Gieseking ] [ Verfasst am 07 September 2024 ]

Alexandra Gassl: „Den Wunsch nach Anerkennung und Akzeptanz der sexuellen Orientierung, beziehungsweise Identität kann ich nachvollziehen, allerdings ist die Pädophilie eine sexuelle Abnormität…“

Der Inhaber dieses Weblogs, Dieter Gieseking, hat mit der Buchautorin Alexandra Gassl ein Interview geführt. Aufgrund dieses Interviews müssen wir leider feststellen, dass die Zielsetzungen ihrer geplanten Beratungsstelle mit Therapieangebot, welche identisch ist mit dem deutschen „Kein Täter werden/KTW“, mit unseren Positionen nicht vereinbar sind. Es wird deshalb keine Vermittlung & Empfehlung von Pädophilen an Alexandra Gassl mehr geben. Im Gegenteil: Die weit überwiegende Mehrheit der Pädophilenszene lehnt solche Therapiekonzepte nicht nur ab, sondern kämpft aktiv dagegen. Mit diesem Interview hat sich Gassl von der täglichen Lebensrealität der Pädophilen weit entfernt und ihre geplante Anlauf- und Beratungsstelle dürfte zum Scheitern verurteilt sein. Sie passt sich mit ihrem Konzept dem therapeutischen Mainstream an und wird damit nahezu alle hilfesuchende Pädophile verlieren. Der von Ihr nun eingeschlagene therapeutische Weg wird lediglich die wenigen Pädophilen ansprechen, die vorher schon bereit sind, für den Rest ihres Lebens auf pädosexuelle Lebensweisen zu verzichten. Ein solches Klientel steht im krassen Widerspruch zu unseren Positionen & politischen Forderungen. Hilfesuchenden Pädophilen/Pädosexuellen empfehlen wir, die folgende Webseite zu besuchen: https://www.heilzentrum-oststadt.de/situation-pädophiler

Dieter Gieseking: Ihre Doktorarbeit(Dissertation) zum Pädophilie-Thema ist auch als Buch im Pabst-Verlag erschienen. In Deutschland gibt es das Präventionsangebot „Kein Täter werden/KTW“. Was konkret unterscheidet Sie zum Therapie-Konzept bei KTW?

Alexandra Gassl: Ich gehe ebenso konform mit dem therapeutischen Konzept von KTW, welches die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen berücksichtigt. In der Therapie mit pädophil orientierten Menschen möchte ich erreichen, dass sie in einem geschützten Raum offen über ihre Neigung sprechen und sich einem Verstehen ihrer eigenen verdeckten Triebfedern nähern können. Die Voraussetzung für diesen oft schmerzhaften Prozess sind Empathie, Akzeptanz und Vertrauen. Als Erziehungswissenschaftlerin, Medizin-Pädagogin und Psychoanalytikerin, beschäftigt mich die Frage, ob ein Verständnis für sexuell abweichendes Verhalten auf menschlicher Ebene möglich ist.

Dieter Gieseking: Relativ viele Pädophile sind davon überzeugt, dass Sie allein wegen ihrer sexuellen Identität keine Therapie benötigen. Aus welchen Gründen sollten sich Pädophile dennoch in psychologische Behandlung begeben?

Alexandra Gassl: Menschen mit einer pädophilen Orientierung werden von der Gesellschaft geächtet, verachtet und sind meist verbalen Angriffen ausgesetzt. Sie leben in eine Außenseiterposition. Die Zerlegung des Wortes „pädo“ – Kind, das Kind betreffend, und „phil“, Freund, klingt harmlos, beziehungsweise neutral: ein Freund des Kindes oder Kinderfreund. Dennoch ist die Pädophilie eine sexuelle Abnormität, die therapeutisch begleitet werden sollte. Ein wesentlicher Aspekt ist, dass es in der Gesellschaft schwierig ist, aufzuzeigen, dass Pädophile Menschen mit einer Biographie, mit einer Lebensgeschichte sind, dass sie sexuell abnorm sind und eine lebenslange kontrollierte Therapie benötigen. Soziale Hinrichtung, Pranger, Galgen, ein Leben lang unter Kontrolle, Sühnebedürfnis der Gesellschaft dient der Wiederherstellung des Gerechtigkeitsbedürfnisses… diese Schlagwörter sind in den Medien angesichts der Verurteilung des Schauspielers Florian Teichtmeister gefallen. Therapie soll nicht nur auf die Kontrolle der sexuellen Impulse in Bezug auf Kinder abzielen, sondern präventiv wirken, dass keine Übergriffe an Kinder getätigt werden. Die Therapie mit bereits straffällig gewordenen Pädophilen soll einer Rückfallprävention dienen.

Dieter Gieseking: In Ihrem Buch/Doktorarbeit zitieren Sie eine Vielzahl von externen Personen/Stellen. Der Leser/In könnte den Eindruck gewinnen, dass Sie sich diese Positionen zu eigen machen. Warum enthalten Sie sich bei diesen Quellenangaben fast immer einer eigenen Meinung?

Alexandra Gassl: Die Quellenangaben in meiner Dissertation dienen lediglich dem Zitieren und nicht dem zu eigen machen. Ziel war es, eigene Aspekte aus meinen Befragungen mit den ProbandInnen herauszuarbeiten, die sich dann im Fazit und in den weiteren Fragestellungen zeigen.

Dieter Gieseking: Sie haben auch einige pädophile Mitglieder von K13online interviewt. Welches positive oder negative Feedback/Kritik haben Sie von diesen und insgesamt erhalten?

Alexandra Gassl: Das Feedback der befragten Mitglieder von k-13 online war sehr positiv. Ich möchte an dieser Stelle neben der Zusammenarbeit mit Dieter gegenüber den Teilnehmern nochmals meinen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und die Offenheit mir gegenüber ausdrücken.

Dieter Gieseking: Im Gegensatz zu den gewaltfreien K13-Mitgliedern haben Sie auch Insassen im Maßnahmenvollzug interviewt. Welchen Stellenwert hat für Sie der Kinderschutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder und damit verbundene Missbrauchsopfer?

Alexandra Gassl: Kinder können sich nicht gegen die Welt der Erwachsenen verteidigen. Wir müssen sie schützen, beschützen und behutsam auf ihrem Weg begleiten. Darauf zielt auch mein therapeutisches Konzept ab, dass Menschen mit einer pädophilen Orientierung keine sexuellen Übergriffe an Kindern setzen, sondern einen präventiven Umgang mit ihren Impulsen gegenüber Kindern erarbeiten. Wir müssen uns vor Augen führen, dass nicht jede Pädophilie eine Pädophilie im eigentlichen Sinne ist. Nicht jeder Mensch mit einer pädophilen Neigung setzt genitale Übergriffe an einem Kind, sondern oft spiegelt ein Kind dem pädophilen Erwachsenen das eigene verlorene Kindsein, so dass der Betroffene das Zusammensein mit Kindern – ohne übergriffig zu werden – genießt.

Dieter Gieseking: In Österreich(Graz) wollen Sie eine Anlauf- und Beratungsstelle für Pädophile einrichten. Mit welchem therapeutischen Konzept wollen Sie die Pädophile gewinnen, die Ihr Angebot annehmen wollen?

Alexandra Gassl: Pädophilie ist nicht heilbar, aber therapeutisch kontrollierbar. Ein therapeutischer Erfolg zeichnet sich meiner Meinung nach ab, wenn ein pädophiler Mensch über seine Neigung sprechen und Strategien zur Prävention, beziehungsweise Verhinderung eines Übergriffs, benennen und umsetzen kann. Ich bin derzeit in der Planung eine Anlauf- und Beratungsstelle für Pädophile in Graz einzurichten. In erster Linie – und das immer gemeinsam mit der betroffenen Person – halte ich es für wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten: Was bedeutet der Begriff Pädophilie? Was heißt sich zu einem Kind sexuell hingezogen zu fühlen? Wie sieht der Betroffene das aus seiner Sicht? Welche Konsequenzen sind damit verbunden? Dabei möchte ich sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting arbeiten und die Angehörigen in die therapeutische Arbeit miteinbeziehen.

An dieser Stelle freue ich mich über Anregungen, Ideen und Gedanken, die zur Umsetzung meiner Anlaufstelle beitragen können. Kontakt bitte über Dieter, gerne an meine Mailadresse.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

K13online Hinweis: Aufgrund dieses Interviews müssen wir leider feststellen, dass die Zielsetzungen ihrer geplanten Beratungsstelle mit Therapieangebot, welche identisch ist mit dem deutschen „Kein Täter werden/KTW“, mit unseren Positionen nicht vereinbar sind. Es wird deshalb keine Vermittlung & Empfehlung von Pädophilen an Alexandra Gassl mehr geben. Im Gegenteil: Die weit überwiegende Mehrheit der Pädophilenszene lehnt solche Therapiekonzepte nicht nur ab, sondern kämpft aktiv dagegen. Mit diesem Interview hat sich Gassl von der täglichen Lebensrealität der Pädophilen weit entfernt und ihre geplante Anlauf- und Beratungsstelle dürfte zum Scheitern verurteilt sein. Sie passt sich mit ihrem Konzept dem therapeutischen Mainstream an und wird damit nahezu alle hilfesuchende Pädophile verlieren. Der von Ihr nun eingeschlagene therapeutische Weg wird lediglich die wenigen Pädophilen ansprechen, die vorher schon bereit sind, für den Rest ihres Lebens auf pädosexuelle Lebensweisen zu verzichten. Ein solches Klientel steht im krassen Widerspruch zu unseren Positionen & politischen Forderungen…

Hilfesuchenden Pädophilen/Pädosexuellen empfehlen wir, die folgende Webseite zu besuchen: https://www.heilzentrum-oststadt.de/situation-pädophiler


 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

Dieter Gieseking: Die weit überwiegende Mehrheit der Pädophilenszene strebt nach Anerkennung & Akzeptanz ihrer sexuellen Orientierung/Neigung/Identität. Können Sie diesen Wunsch nachvollziehen und sind Sie bereit, an diesem Ziel nach ihren Möglichkeiten mitzuwirken?

Alexandra Gassl: Den Wunsch nach Anerkennung und Akzeptanz der sexuellen Orientierung, beziehungsweise Identität kann ich nachvollziehen, allerdings ist die Pädophilie eine sexuelle Abnormität, die bei Übergriffen einen Strafbestand zur Folge hat und sanktioniert wird. Hier soll auch der Konsum von Kinderpornographie erwähnt werden, die eine „Diätform“ der Pädophilie darstellt und zur Anzeige gebracht wird. Wir unterscheiden die Kernpädophilie von einer Ersatzpädophilie. Meine Erfahrungen zeigen, dass ein kernpädophiler Mensch selten bis keine Übergriffe an Kindern, der Ersatzpädophile sexuelle Handlungen an einem Kind als „Ersatz“ setzt. Mein therapeutisches Ziel zielt darauf ab, den Menschen mit seiner sexuellen Orientierung anzunehmen, zu verstehen, Vertrauen aufzubauen und gemeinsam Strategien zur Verhinderung von Übergriffen zu erarbeiten und umzusetzen.


Buchrezension vom K13-Mitglied Paco00: Pädophilie – von der Autorin Dr. Alexandra Gassl
[ Autor von diesem Artikel: Dieter Gieseking ] [ Verfasst am 17 Juni 2024 ]
Buchrezendent Paco00 kritisiert Dr. Gassl: “Leider vergisst oder vermeidet Alexandra Gassl auch an diesen Stellen das Einbringen eigener psychotherapeutischer Erfahrungswerte. Sie bestätigt oder widerlegt kaum”

https://www.krumme13.net/2024/06/buchrezension-vom-k13-mitglied-paco00-paedophilie-von-der-autorin-dr-alexandra-gassl

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Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Die Kunst ist lang! - Und kurz ist unser Leben.

Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern - Und hüte mich, mit ihm zu brechen.

Politik machen: den Leuten so viel Angst einjagen, dass ihnen jede Lösung recht ist.

Die Politik ist keine Wissenschaft, wie viele der Herren Professoren sich einbilden, sondern eine Kunst.